Sonntag, 14. Mai 2017

"Nachgedanken" zu meiner Brasilien-Reise 2017

Gedanken zu meiner Brasilien-Reise in Rio de Janeiro und Vitoria

Einige fragen sich warum ich ausgerechnet nach Brasilien gefahren bin. Gibt das EDA doch ständig Warnungen vor Kriminalität und Zika-Viren heraus. Vielleicht warten auch einige meiner Leser auf die bekannten Klischees wie Frauen, Karneval, Samba und Fussball. Aber aus diesen Gründen bin ich diesmal nicht nach Brasilien gefahren. Während meiner Tätigkeit als Künstlervermittler und Eventorganisator habe ich unzählige schöne Shows mit heissen Girls hautnah erlebt. Fussball interessiert mich nur am Fernsehen und Karneval sagt mir eigentlich auch sehr wenig insbesondere stehe ich nicht auf Menschenmassen….
Also warum doch Brasilien? Einerseits hat mich ein guter Freund motiviert doch mal wieder nach Brasilien zu kommen. Wir waren zusammen im Jahr 1985 mit einer Kreuzfahrt dort und haben damals schon einiges erlebt. Andererseits war ich gespannt wie sich die Stadt Rio de Janeiro nach den Fussball Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen verändert und entwickelt hat.
Um dies alles aus der Nähe zu studieren blieb mir leider wenig Zeit. Doch ein paar Eindrücke konnte ich sammeln um heute zu sagen das Brasilien ein gespaltenes Land ist. Viele politische Probleme, eine grosse Schere zwischen Arm und Reich, ökologische Probleme, Korruption und eine stagnierende Wirtschaft lähmen dieses Land das aber doch noch viel Entwicklungspotenzial hat.
Vielleicht liegt es aber auch im Wesen des Brasilianers der wahrscheinlich lieber lebt als arbeitet….  
In Brasilien, im speziellen in Rio de Janeiro und Vitoria funktioniert eigentlich Vieles. Wenn auch nicht immer pünktlich und es wird viel improvisiert! Falls jemand wie ich nach Brasilien kommt und denkt er könne gut schweizerisch alles planen - vergiss es.
Einiges ist planbar....
Zum Beispiel die Flüge. das funktioniert auf der ganzen Welt... und natürlich auch im Lande selber. Es gibt 4 - 5 brasilianische Fluglinien die sich nur auf das Land Brasilien und einige Nachbarländer spezialisiert haben. Bei GOL mit welcher ich von Rio nach Vitoria geflogen bin kann man alles übers Internet buchen. Leider ist die App vorwiegend in Portugiesisch zu bedienen. Es gibt einige andere Sprachen unter anderem auch Englisch.
Das Boarding funktioniert mit der digitalen Boardkarte einwandfrei. Auch die Umsteigerei in Rio hat sehr gut funktioniert. Ein mittelgrosser Flughafen. alles gut beschildert und zu finden. Sonst helfen die Stewards in Gelben Westen. Die sprechen ein bisschen Englisch.
Auf kurzen Inlandflügen gibt es kein Catering. Höchstens ein Becher Mineralwasser (ohne Gas) und ein Tütchen salzige oder süsse Snacks..... Aber ein wirklich kleines Tütchen!
Ganz wichtig bei der Fliegerei: wenn man aus dem Ausland kommt sollte man schon am Airport eine Internetverbindung auf seinem Handy haben. Denn die Dokumente wie Bordkarte liegt ja nicht auf dem Handy sondern auf dem Server der Fluggesellschaft. Die Flughäfen verfügen über ein gutes WLAN Netz. Man sollte sich ein paar Minuten Zeit nehmen um sich mit diesem zu verbinden damit man jederzeit an seine Reisedokumente kommt. Wer im digitalen Bereich unsicher ist dem empfehle ich wie früher auch seine Dokumente auszudrucken und mitzubringen.
Mein Tipp: rufen Sie die digitale Boardkarte auf und speichern sie als JPG-Bild auf dem Handy ab. Dann kann man sie auch ohne Internetverbindung aufrufen und vorzeigen.
Also planbar.... Viele Dinge funktionieren meistens besser wenn man sie vor Ort angeht. Denn zum Beispiel bei der Automiete funktioniert die Buchung im Voraus auf einem Portal zwar, das Fräulein an der Autovermietung kann aber mit dem Ausdruck des Internetportal nichts anfangen und verlangt sämtliche Personalien nochmals und diesmal analog auf einem kleinen Zettel!
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Über den Verkehr habe ich mich ja schon in meinem Blog geäussert:
http://vitoria2017.blogspot.ch/2017/05/der-brasilianische-verkehr-im.html


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Geld
In Brasilien sollte man immer ein bisschen Bargeld bei sich haben. Ich habe erlebt das fast jeder mehrere Kreditkarten hat und fast alles mit Karten bezahlt werden kann. In vielen Einkaufszentren stehen Geldautomaten. Da gilt es als Ausländer aufzupassen denn nicht jeder der Automaten funktioniert mit internationalen Karten. Hier gilt: Ausprobieren!
Noch ein Tipp betreffend Maestro-Karte einer Schweizer Bank: Man sollte seiner Bank vor dem Urlaub mitteilen wohin man reist und dort gedenkt mit seiner Karte zu bezahlen. Meine Bank (ZKB) hat mir nach einigen Tagen die Karte ohne Vorankündigung und Mitteilung gesperrt da sie davon ausgegangen war, dass mir die Karte geklaut wurde weil plötzlich viele Kleinbeträge in Brasilien gebucht wurden. Im Moment warte ich noch auf eine Erklärung der Bank!
Ich empfehle noch eine zweite Kreditkarte wie VISA mitzunehmen um solche unangenehme Vorkommnisse zu vermeiden.
Beim Bezahlen mit der Karte wird man jedes Mal gefragt ob Debit oder Kredit. Dies muss auf dem mobilen Terminal vom Personal dann eingestellt werden. 
Und man sollte wissen das Schweizer Banken bei einem Bargeldbezug bis zu 20 CHF Spesen in Rechnung stellen. Also vielleicht einen grösseren Betrag auf einmal abheben. 
Da man nicht mit sehr viel Bargeld unterwegs sein soll. lassen Sie doch das Restgeld im Tresor im Hotelzimmer oder tragen Sie es versteckt mit einem Body-Bag unter den Kleidern. Bei einem eventuellen "Überfall " geben sich die Kleinganoven meistens mit einigen niedrigen Geldnoten aus der "Westentasche" zufrieden.   
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Verabredungen
Mit Personen zu einem bestimmten Zeitpunkt abmachen ist meistens Glücksache. Auch bei offiziellen Personen. Ein Kollege von mir hat mit einem Touristikdirektor abgemacht, 2 Stunden später war er noch immer nicht da.....! Meine mühsam vorbereitete Boots-Tour wurde kurzfristig abgesagt da eine ganze Gruppe von 15 Personen einfach nicht gekommen ist.
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Hotels
Es gibt sehr viel einigermassen gut ausgerüstet Hotel der Mittelklasse und auch internationale Ketten. Bei diesen sollte man aber sehr gut recherchieren. Denn ab und zu haben die Hotels den Standard der 80ziger und 90ziger Jahre. Ich war zum Beispiel in zwei sogenannten 4-Stern Hotels. Im Einen in Rio hatte das Zimmer nur ein Fenster in einen Lichtschacht und man konnte den Himmel nicht sehen. Also musste ich jedes Mal aus dem 11. Stock in die Lobby fahren und auf der Strasse zu sehen wie das Wetter ist. Ziemlich mühsam……
Es war sehr klein - etwas so gross wie ein Doppelbett Platz beansprucht. Also winzig!

Das zweite Zimmer in Vitoria war auch superklein, hatte ein Doppelbett drin dafür einen relativ grossen Balkon und eine sensationelle Aussicht aus dem 13. Stock über den Strandbereich.....
Braucht man das Zimmer nur zum Schlafen kann dies ausreichen, möchte man aber darin auch etwas "wohnen" wird es sehr schnell beengend.
Der Service der Hotels hat geklappt obschon auch da nur 1 – 2 Personen an der Rezeption etwas Englisch gesprochen hat. Das Restaurant des Hotels diente vor allem als Frühstücksraum. Man konnte aber auch zu Mittag und zu Abend essen. Das habe ich zweimal gemacht…. Ich sass am Abend alleine in einem sehr unpersönlichen Restaurant, das Essen auf der Speisekarte klang eigentlich gut aber die Umsetzung lies für ein solches Hotel doch etwas zu wünschen übrig…..
Da gibt es in vielen Hotels sicher noch Nachholbedarf. Vielleicht ist das aber auch „Meckern eines Schweizers auf hohem Niveau“…….   
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Alles in Allem war meine Reise nach Brasilien aber spannend und „lehrreich“ wie man es in fremden Ländern auch erwartet…. Viele spannende Dinge gesehen, einige interessante Leute kennen gelernt, viel Geschichtliches erfahren und tolle Landschaften genossen. Ich kann eigentlich jedem der nicht allzu ängstlich ist, Brasilien als Reiseland empfehlen! Ich hatte nie das Gefühl in ernsthafter Gefahr zu sein….
Wichtig: Man hält sich an einige wichtige Reise-Tipps und Verhaltensweisen, dann steht dem Abenteuer Brasilien nichts mehr im Weg. Mein Kollege Robert Michel der schon 10 Jahre dort gelebt und gearbeitet hat, konnte mir viele wertvolle Tipps geben. Er hat aber auch gesagt, das ein ganzes Leben nicht ausreicht um dieses riesige Land mit ganz unterschiedlichen Regionen richtig kennen zu lernen.

Auch ich habe ja nur eine winzig-kleine Ecke von Brasilien gesehen. 


  

Donnerstag, 11. Mai 2017

Letzter Tag in Vitoria - Besuch des alten Zentrums

Viel zu schnell sind die 9 Tag Vitoria vorbei gegangen. Gut ich habe ja auch viel erlebt und gesehen. Fotos und Video produziert und wenn ich übermorgen wieder zu Hause bin, fängt die Arbeit erst an. Aus hunderten von Fotos und vielen Video-Schnipsel das Reiseandenken "Fotobuch" zu gestalten und einige Kurzvideos zu schneiden. Sozusagen die "Nachwehen" einer Ferienreise für jemand der viel fotografiert und filmt.

Heute Mittwoch 10. Mai 2017 habe ich mich entschlossen nochmals ins alte Zentrum von Vitoria zu fahren um noch ein paar Video- und Fotoeindrücke zu sammeln. Übrigens hat heute mein Reise-Blog über 8000 Besucher erreicht. Es scheint zu interessieren was ich schreibe..... ;-)

Ab mit Uber ins "Centro Historico". Der Fahrer hat mich beim Aussteigen noch gewarnt meinen Rucksack und die Kameras gut zu "bewachen" denn gleich hinter dem Stadtzentrum beginnen 2 Favelas. Etwas mulmig bin ich dann durch die engen Strassen von alten Vitoria gewandert und habe die letzten Häuser aus der Gründerzeit gesucht und auch gefunden! Ich habe auch einen wunderschönen Park im Häusermeer gefunden. Der "Parque Moscoso" wurde von einem reichen Brasiianer der Stadt geschenkt als Erholungsoase in der Stadt.








Nach ca. 2 Std. rief ich mir nochmals einen Uber-Fahrer der mich zur anderen Seite der Stadt fuhr. Dort lud die Fahrerin mich beim "Parque Pedra da Cebola" mit dem berühmten "Zwiebel-Stein" aus. Ein sehr schöner und grosser Park im Universitätsviertel beim Airport Vitoria. In diesem Park gibt es auch eine Art Freilauf-Zoo für Vögel aller Art: Gänsen, Pfauen, Tauben, Hühner und viele mehr. Im Park auch ein kleiner Kiosk und eine Aufsichtsperson welche den Park beaufsichtigt. 






Morgens geht es nach Hause in die Schweiz. Es war ein tolles Erlebnis in diesem riesigen Land wenigsten eine ganz kleine Ecke besucht zu haben. Habe viel gesehen und erlebt, verrückte Leute kennen gelernt, für mich neues Essen ausprobiert, mit vielen Uber-Fahrern durch die Stadt Vitoria gedüst und auch ganz viele Stunden im Flugzeug verbracht..... 


Dienstag, 9. Mai 2017

Autofahrt ins Hinterland zum "Blauen Felsen".....

Da ich ja gerne und viel Auto fahre, habe ich mir ein Auto in Vitoria gemietet um einen eigenen Tagesausflug ins Hinterland zu machen. In Brasilien ist alles ein bisschen grösser - auch die Fahrstrecken sind nicht zu unterschätzen....

Mein Plan war es, zusammen mit Robi Michel, seiner Freundin und einer Schwester der Freundin, von Serra zuerst nach Domingos Martins zu fahren. Eine von deutschen Auswanderer gegründeten Ort in einem Seitental. Die Gründer lebten damals fast 100 Jahre abgeschotet vom Rest von Brasilien. Alles zu dieser etwas seltsamen Ortschaft die ein Touristenort sein soll, erfährt man über diesen Link......

Da die Ortschaft ziemlich überfüllt wirkte und wir auch keinen Parkplatz in den schmalen Strassen gefunden haben, fuhren wir dann weiter zum 2. Ziel an diesem Montag:

Pedra Azul  - Ein grosser auffallender Felsen in der Landschaft. Davor hat sich ein edles Ressort von kleinen Ferienhotels und Restaurants gebildet. Eine kleine Oase im recht überwachsenen Hinterland von Vitoria ca. 2 Fahrstunden von Vitoria entfernt. 
Hier eine Webseite des Ressorts mit allen Informationen (leider wieder einmal nur in Portugiesisch) Hier klicken....  In Deutsch gibt es ein paar Infos bei Wikipedia....






Beide Orte sind relativ einfach zu finden: Zuerst auf der Bundesstrasse 101 von Serra / Vitoria / Villa Velha in Richtung Ribeira. Dann auf der Bundesstrasse 262 durch die Landschaft..... bis die beiden Ziel auftauchen....  Hier hilft auch zeitweise das Navi oder Google Map als Navi. Letzteres allerdings nur wenn auch eine Internetverbindung besteht!
Ich habe es mit den Offline-Karten versucht - hat aber nicht so richtig funktioniert......

Nach einer Pause und einem Drink habe ich vorgeschlagen noch nach "Santa Teresa" zu fahren. Meine Fahrgäste wollten ursprünglich dahin und da wir zeitlich gut dran waren, haben wir uns entschlossen diese doch etwa 3-stündige Fahrt noch zu machen. Nach meiner Planung lag diese Ortschaft (ebenfalls ein Touristenort von Italienern gegründet) auf unserem Heimweg nach Serra. 

Los ging's durch Berg und Tal mit unzähligen Lastwagenduellen, schöner fruchtbarer Landschaft mit Kaffeeanbau an den Berghängen, Bananenstauden der Strasse entlang, ab und zu eine kleine Ortschaft ebenfalls der Strasse entlang gebaut in Richtung Santa Tersa. 

Leider versagte da die Internetverbindung gänzlich und ich fuhr ziemlich "blind" nach Gefühl.... Das hätte ich besser nicht gemacht. Denn trotz einigen Versuchen herauszufinden wo wir waren, schaffte ich es leider nicht zum gewünschten Ziel. "Lost in Brasil" - In irgendeiner kleinen Ortschaft haben wir uns dann erkundigt (dank meinen Brasil-Girls auf Brasilianisch) wie wir denn nach Santa Teresa kommen würden. Die banale Antwort: Ihr müsst die letzten 250 km zurück in Richtung Vitoria! Verd.... Schei......! 

Ich bin überzeugt davon, das wenn wir weiter nach Osten gefahren wären, die Ortschaft doch noch gekommen wäre. Gut ich gebe es zu - es war alles mein Fehler. Schon der Vorschlag dieses dritte Ziel am gleichen Tag zu schaffen war schon irrwitzig...!

Abends im Hotelzimmer suchte ich auf dem Computer nochmals den Weg heraus und mein einziger Fehler war es das ich kurz nach Pedra Azul falsch abgebogen (ES 262 statt ES 264) bin und so sind wir plötzlich in einem anderen Bundesstaat gelandet..... 

Aber auch dort war die Landschaft schön und wild....!







Ende Gut alles Gut - Müde von der langen Fahrt (fast 400 km) waren wir abends um ca. 20 Uhr bei der Autovermietung am Airport in Vitoria um das Fahrzeug wieder zurück zu geben.

An dieser Stelle herzlichen Dank an Robi Michel und seine Damen. Dank ihren Sprachkenntnissen hat die Fahrt auch gut funktioniert. Sei dies in Restaurants, Tankstellen und auch bei der Rückgabe meines Mietwagens. Denn wie schon in früheren Posts erwähnt, in Brasilien sprechen nur ganz wenige Leute ein paar Worte Englisch......

Für alles die auch etwas über Santa Teresa erfahren möchten......

Der brasilianische Verkehr im Allgemeinen....

Für einen gesitteten Automobilist aus der Schweiz ist der Verkehr hier in Rio und Vitoria eine Herausforderung! Eigentlich funktioniert vieles wie in Europa.... Nur das die Brasilianer die Verkehrsregeln zu Ihren Gunsten auslegen. Viele hier fahren ziemlich sportlich aber nie so aggressiv wie in der Schweiz. Also doch irgendwie entspannt.....

Auf grossen Hauptstrassen mit 3 Spuren wird wie wild die Spur gewechselt. Es wird immer die schnellste Spur gesucht. Das natürlich in 95% ohne Blinker und ohne Blick in den Rückspiegel. Es ist hier rechts überholen gestattet
Denn in Brasilien gilt: Richte dich immer nach dem Vordermann! Wenn er sich bei dir vordrängelt - lass ihn... Überraschenderweise wird hier auch fast nie gehupt... Das gilt als richtig aggressiv und könnte bei einigen heissblütigen Brasilianer unüberschaubare Reaktionen auslösen. Da wird vielleicht auch mal aus dem Autofenster geschossen.

Also ein guter Tipp: "Go with the Flow" Mach einfach alles mit und du hast deinen Frieden.... Ach ja - und ja nicht aufregen! Denn niemand kümmert es ;-)




Innerorts meistens kurz vor Einfahrt in eine Ortschaft gibt es häufig Schwellen ähnlich diesen wie wir sie aus der Schweiz kennen. Kleiner Unterschied: Man sieht sie kaum da sie vielfach nicht gut gekennzeichnet sind und sie sind ziemlich ruppig... Besser die fährst ganz langsam darüber sonst sind deine Stossdämpfer danach Schrott! Ganz zu schweigen von deinem Rücken.....

An besonders gefährlichen Stellen wird lange vorher vor Radarkontrollen gewarnt. Dieses sind dann fast immer auf beiden Strassenseiten gut zu sehen und die Autofahrer halten sich hier auch daran. Denn anders als in der Schweiz, geht es hier nicht um "Geldverdienen des Staates" sondern um echte Verkehrssicherheit. Die Bussen für ein Vergehen sind deshalb für brasilianische Verhältnisse sehr hoch.



Es kann auch passieren das auf sogenannten Fernstrassen oder "Autobahnen" mal eine Schwelle oder ein Rotlicht kommt da der Verkehr diese Strasse kreuzt....... Also immer aufgepasst und vorausschauend fahren und sich an Insidern orientieren. Die kennen dies Orte und bremsen auch rechtzeitig ab.......

In den Städten gibt es bei den Verkehrsampel eine gute Einrichtung: Bei Grün und Rot hat es daneben einen Zeit-Countdown auf welchem man sieht wie lange die Phase dauert. Das hat zur Folge das hier auch zügig losgefahren wird.

Und auf zwei Verkehrsteilnehmer möchte ich besonders hinweisen:
Lastwagen und Motorradfahrer!

Beide riskieren täglich ihr Leben und ab und zu auch das von Unschuldigen. Die Lastwagen sind technisch sehr veraltet und rostig. In Europa undenkbar das solche Monster noch auf den Strassen sind. Auf dem Lande überholen alte und überladene Lastwagen noch ältere die kaum den Berg hoch fahren können. Auch bei doppelter Sicherheitslinie und unabhängig vom Gegenverkehr auch an unübersichtlichen Stellen.

Die Motorradfahrer kennen eigentlich keine Verkehrsgesetze. Wild, schnell, ab und zu auch mit grossem Gepäck am Körper rasen Sie durch die Strassenschluchten der Städte oder auf den Überlandstrassen. Vielfach auch noch mit einem todesmutigen Girl auf dam zweiten Sitz. Mir ist es ein Rätsel wie man so überleben kann denn früher oder später knallt's - und das dann aber richtig heftig und meistens mit Todesfolge.





Nach zwei Tagen und ca. 400 gefahrenen Kilometer darf ich sagen: "Ich habe überlebt!"
Das Mietauto hatte keine Schramme, die Stossdämpfer waren auch noch heil (obwohl ich schon ein paar Schwellen übersehen habe) und gestresst war ich auch nicht sonderlich. Ich muss dazu sagen das ich ein Berufsfahrer auf Minibussen und Limousinen bin. 
Freizeitfahrer sollten sich gut überlegen, ob sie das Abenteuer "Verkehr in Brasilien" auf sich nehmen möchten. 
Ich verweise auch auf meinen Blogbeitrag zum Thema Automieten hin.....

Hier zwei Videobeispiele zum Thema Strassenverkehr in Brasilien. 


 


Hier ein Link zu einem Blog der das Ganze noch etwas drastischer beschreibt:
"Wie man den Verkehr in Brasilien überlebt"

Und hier die allerwichtigsten Hinweise für Brasilien